Mandalorian Tales - Dan´s Jugend

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Dan Carto
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Mandalorian Tales - Dan´s Jugend

Beitrag von Dan Carto »

Mein Name ist Dan Carto und ich stamme von Corellia. Ich habe nur sehr wenig Zeit dort verbracht, fühle mich aber immernoch mit diesem Felsbrocken verbunden. ^^ Meine Eltern waren Schmuggler. Ein abenteuerlicher Job, der sie nicht davon abhielt, mich mitzunehmen. So kam es, dass ich unseren corellianischen XT-500 fliegen konnte, bevor ich richtig laufen konnte. Das Fliegen ist bis heute meine Passion. Nirgendwo ist man so frei wie in den unendlichen Weiten des All. Aber zurück zu meiner Geschichte. Ich war 6 als die Klonkriege ihre letzten hässlichen Tage erlebten. Wir waren auf einem Flug vom Tengel Arm zum äusseren Rand. Meine Eltern waren angespannter als sonst, obwohl, oder weil unser Frachtraum leer war. Im nachhinein vermute ich das wir Informationen transportierten. Nicht ungewöhnlich in diesem Geschäft und je nach dem so brisant, dass es den schwer bewaffneten Jagdbomber erklärt, der uns an einem Sprungpunkt auflauerte und so schwer beschädigte, das mein Vater die "Flying Dreams" auf einem unbewohnen Mond notlanden musste. "Landen" ist vieleicht nicht ganz richtig ausgedrückt. Die Repulsortriebwerke waren durch den heftigen Beschuss ausgefallen und so knallten wir mit den Sublichttriebwerken, die Steuerdüsen voll ausgelastet, durch eine wolkenverhangene Atmosphäre. Meine Eltern waren beide herhoragende Piloten und ein eingespieltes Team, wie ich es nie wieder sehen durfte. Sie brauchten nicht zu sagen wo, wie, was zu tun wäre. Alle Handgriffe, Einstellungen und Korrekturen liefen in perfekter Harmonie ab. Leider sollte uns das nicht retten... Die Sensoren zeigten nichts an und die Sicht war gleich null. Als die Baumkronen zu sehen waren, war es auch schon zu spät. Die "Flying Dreams" wurde hart durchgeschüttelt, als die ersten Zweige und Äste an unseren gerade wieder erstarkenden Schilden brachen. Dann kamen die Baumstämme, und die "Flying Dreams" war dran zu brechen. Zuerst wurde die Sensorphalanx weggerissen, dann wurde die Backbordseite so schwer getroffen dass das Schiff wie ein Frisbee herumgeschleudert wurde. Den zweiten und dritten Stamm bekam ich noch mit, dann wurde es dunkel um mich herum. Als ich wieder zu mir kam war die Front und das Dach des Cockpit abgetrennt. Wo der Pilotensitz meines Vaters war, klaffte eine mir unendliche Leere. Er muß bei einem Aufprall mitsammt Sitz und Verankerung herraus geschleudert worden sein. Meine Mutter hing leblos in den Gurten. Aus mehreren Wunden, von Splittern und anderen umherfliegenden Teilen, quollen Ströme aus Blut. Sie war dem Tode nah. Ich schnallte mich los und klammerte mich an sie. Sie schlug ein letzes Mal die Augen auf und sah mich an. Ein Lächeln kam über ihre Lippen, obwohl sie wie ich sah, starke Schmerzen hatte. Ich erinnere mich an Ihre Worte wie... ja. So einen Moment vergisst man wohl nie. "Die Macht ist mit dir mein Junge. Vertraue auf Sie." Dann schlossen sich ihre Augen. Ich war allein. Das Licht wurde schwächer. Die Nacht brach herein und mit ihr ihre Stimmen. Trauer, Angst, Verweiflung hilten mich fest. Bis... ein Licht meine Aufmerksamkeit gewann. Hinter einer halb offenen Verkleidung plusierte es. Alle anderen Lichter waren aus. Aber dieses Leuchten war da und gehörte definitiv nicht zum Schiff. Soviel wusste ich. Ich bog die Verkleidung beseite und da war es. Ein Jedi-Holocron. Die nächsten Tage verbrachte ich damit die knappen Vorräte durchzusehen, zusammenzutragen, und zu ordnen. Und ja... was macht ein kleiner, einsamer Junge der den ganzen Tag nichts zu tun hat und dem man ein Jedi-Holocron in den Schoß legt? Genau, damit spielen! Es dauerte also nicht lange und es erschien, klein und ein wenig flackernt, Jedi-Meisterin Rimara Ti, über dem Holocron. Sie hat mich getröstet, mir gesagt was ich tun soll um die wilden Tiere auf Distanz zu halten und wohl am wichtigsten, den Notfallsender zu reparieren und einzuschalten. Dann eines Abends, ich war gerade mit Rimara dabei ein Meditation zu üben, um meinen Hunger zu bändigen, erschien ein helles Licht am Himmel. Rettung nahte! Ich war überglücklich. Das Schiff schob sich langsam durch die Schneise, die die "Flying Dreams" geschlagen hatte, und verharrte auf den Repulsoren längsseits. Die Luke öffnete sich und dann schlug meine Freude in Furcht um und das Blut gefrohr mir in den Adern. In der Öffnung stand eine riesenhafte Gestalt. Sie trug eine Rüstung und der Helm war selbst für mich, einen sechsjährigen Jungen, nichts Unbekanntes. Im "Gesicht" des Fremden leuchtet schwach das berühmt, berüchtigkte "T" einer mandalorianischen Rüstung. Ich hatte Geschichten über die Mandalorianer gehört. "Sei bloß brav, sonst holen dich die Mandalorianer!" hatte Mama oft gesagt. Grobe, blutrünstige Gesellen, die ganze Planten in Schutt und Asche legen konnten. Kopfgeldjäger, Killer, Mörder... Dies sollte also nun mein Ende werden. Gefangen, verkauft... an irgendeinen Hutten, der mich nach belieben würde töten können. Ich hatte keine Chance. Der Mann kam auf mich zu und warf seinen langen Schatten über mich. Ich nahm den Blaster meines Vaters, aber die Schüsse gingen fehl und die wenigen die trafen prallten harmlos an der Rüstung ab. Bevor der Mann mich endgültig erreichte, schaffte ich es, das Holocron zu greifen und in meinen Kleidern zu verbergen. Dann griff eine starke Hand nach mir und zog mich, wie einen leeren Sack in die Höhe. Da hing ich nun, schlug wild um mich und schrie aus Leibeskräften. Aber nichts half. Der Mann schüttelte mich bis ich erschöpft war und trug mich dann in sein Schiff. Als er mich über seine Schulter legt, war ich schon ohnmächtig geworden. Aber ich wachte wieder auf! Ich war noch am Leben und bis auf die blauen Flecke, die ich mir selbst zugezogen hatte, wie kann man auch auf eine Rüstung eindreschen..., unverletzt. Ein Zeitgefühl hatte ich verloren. Es konnten Stunden oder gar Tage vergangen sein. Meinem Hungergefühl zufolge waren es Jahre. Die Kammer in der ich erwachte war spärlich beleuchtet und genauso eingerichtet. Ein Bett, auf dem ich erwachte, ein Stuhl und ein Tisch. Ein Tisch mit Essen! Hungrig wie drei Bantha, schlang ich das Essen in mich hinein. Ich weiss heute nicht mehr was es war, aber es war köstlich! Und dann, ich glaubte es kaum, lag auf dem Tisch mein Holocron. Der Fremde hatte es mir gelassen. Ich konzentrierte mich, dachte an die Worte meiner Mutter und ließ sie durch meine Hände in den Würfel fließen. RIMARA! Da war sie. Das liebevolle Lächeln und ihre beruhigende Stimme. Das Schott glitt auf und da stand er. Der Mandalorianer. Diesmal ohne Rüstung, aber deswegen nicht weniger bedrohlich. Er hatte nur darauf gewartet das ich erwache und das Holocron aktiviere! Ich erschrak fast zu Tode. Fest klammerte ich mich an das Holocron. Dann begann der Mann zu sprechen. "Hab keine Angst, Junge. Ich werde dir nichts tun." Seine Stimme war rau und dennoch klar, ruhig, bestimmt und doch ohne Zwang. Sein Name war Kor. Kor Bellum. Er redete nicht lange auf mich ein. Nur ein paar Worte. Dann drehte er sich mit den Worten "Ich habe dir bis jetzt nichts getan. Warum sollte ich nun damit anfangen." um und verschwand wieder durch das Schott, was nun zu meinem Erstaunen offen blieb. "Er wird dir wirklich nichts tun." Rimara´s Stimme. Das Holocron. Ich hatte Sie völlig vergessen. Sie hatte alles mitbekommen.
Ich schluckte schwer, ein neuerliches Weinen unterdrückend. Rimaras Worte waren beruhigend und so faste ich mich schnell wieder. Rimara und ich beratschlagten nun was zu tun wäre. Dieser Kor hatte mich gerettet. Auch wenn ich nicht verstand warum. Mandalorianer sollten doch so gemein gefährliche Monster sein, die nur für Krieg und Morden lebten.
Dieser Kor... inzwischen wenn ich an ihn denke, denke ich an ihn als meinen Vater. Jene schicksalhafte Begegnung auf diesem Mond, die Angst, der Verlust meiner Eltern, und das finden einer neuen Familie. Eines rauhbeinigen Mandalorianers und einer uralten Jedimeisterin deren Geist in einem Holocron erhalten geblieben ist. Beide lehrten mich alles was ich zum Leben brauchte.

Kor wie man kämpft. Wie man überlebt. Was Ehre, Pflicht und Familie bedeutet. Die Resol´nare. Alle Tugenden die ein Mando´ade haben soll. Mut, Loyalität, Ordnung, Familie. Ja, all das treibt die Mandalorianer an. Kor führt mich in wilde Schlachten, so wie es Tradition ist, mit 8 Jahren. Fast etwas spät für einen Knaben. Ich lernte wie wichtig Vertrauen ist, das man nie alleine kämpft, dass die Vorrausschauenden, die Klugen gewinnen, und das nur die Starken überleben. Und dass man sich erinnert...

Rimara zeigte mir den Umgang mit der Macht, lehrte mich den Kodex der Jedi, wie man ein Lichtschwert baut und es benutzt. Ich erkannte was die Jedi und die Mandalorianer gemein haben. Was ihr Stärken sind und was ihre Schwächen. Ich bin das hoffentlich Beste aus beider dieser Welten.

Und dies... dies sind meine Geschichten...
"Edel sei der Mensch, hilfreich und gut..." Zitat: J.W.v.Goethe
K'oyacyi Mando'ade! K'oyacyi Jetii aliit!
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Re: Mandalorian Tales - Dan´s Jugend

Beitrag von Dan Carto »

Dans Herz raste. Das MerrSon Blastergewehr wog schwer in seiner Hand. Das Gewicht und das Wissen um die verherrende Zerstörungskraft dieser Waffe fühlte sich beruhigend an. Der Schallschutz in seinem Helm arbeitet auf Hochtouren. Die Einschläge und Explosionen um ihn herum war der Grund dafür. Kor Bellum, Dans Ziehvater, schlug Dan hart auf die Schulter. "OYAAAAAA!!!!!" Dan stimmte ein, dann brachen die beiden Mandalorianer aus ihrer Deckung. Kor feuerte mehrere schnelle Salven in Richtung des Gegners, wärend Dan gezielte Einzelschüsse abgab und damit mehrere Droidenköpfe zum platzen brachte.
Dann waren sie auch schon in der nächsten Schanze. Der 50 Meter weite Sprint hatte etwa 100 Kampfdroiden den Kopf oder zumindest die Kampffähigkeit gekostet. Kor klopfte seinen 14 jährigen Ziehsohn anerkennend auf die Schulter. "Gut gemacht, Ad´ika. Aber du bist noch zu langsam. Du denkst noch zuviel. Ich hatte schon 20 Treffer, da hast du noch geziehlt. Fühle die Energie, die Schlacht. Du kannst das." Dan nickte lerneifrig. Sein Atem ging schnell und seine Rüstung dampfte an mehreren Stellen von den eingesteckten Treffern. Kors Rüstung hatte nicht mal einen Streifschuß abbekommen, obwohl er deutlich größer war.
Diese Schlacht war nicht seine Erste. Kor hatte seinen Sohn mit 8 Jahren das erste Mal auf ein Schlachtfeld mitgenommen. Damals hatte Dan fast panische Angst bekommen, sich dann aber zusammengerissen und war seinem Vater auf Schritt und Tritt gefolgt.

Im Laufe der Jahre hatte Dan aufgehört die Schlachten zu zählen. Und trotzdem war sein Vater immernoch schneller, stärker, härter und besser. Dan wollte den Gedanken gerade weiterführen, da schlug sein Vater wieder zu und es ging weiter.

Nach 20 Stunden sprinten, kämpfen, lernen, war die Schlacht zu Ende. Im Lager der etwa 40 Mandalorianer gab es Essen, Trinken und am Lagerfeuer wurden Geschichten des vergangenen Tages ausgetauscht. Dan Vater und einige andere ältere Mando´ade saßen beisammen und beratschlagten die weitergehende Strategie.
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Re: Mandalorian Tales - Dan´s Jugend

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Beskar...

Dan schwitzte aus allen Poren. Das Feuer zu seiner Rechten schien ihn fressen zu wollen. Loderte wild und stob immerwieder Funken. Doch Dan biss die Zähne zusammen und unterdrückte einen Fluch. Kor fluchte häufig und ausgelassen. Rimara hingegen tadelte Dan für jeden seiner Flüche. Jedi fluchen nicht! So kam es das Dan fast ausschließlich kurz vor, wärend und nach Gefechten fluchte. Dafür dann aber so heftig, dass selbst Kor hin und wieder erstaunt einen Atemzug aussetzte.
Dan holte aus und schlug zu. Funken sprühten. Ein Tropfen Schweiß ran Dan die Stirn herab und über die Nase. Dan wischte den juckenden, nervigen Tropfen an seiner ebendso schweißnassen Schulter ab. Eine sinnlose, jedoch menschliche Geste. Dann schlug er wieder zu.
Der schwere Hammer sauste herunter und auf den glühenden Stahl. Funken flogen in alle Richtungen und verbrannten zischent auf Dan´s Unterarmen. Der Geruch nach Kohle, Stahl, Schweiß und verbrantem Fleisch war allgegenwärtig. Dan stand seit einigen Stunden in der Schmiede an der Esse. Das Zeitgefühl hatte er längst verloren. Der wiederholte Wunsch in ihm aufzugeben wurde wieder wach. Dan schüttelte leicht den Kopf wie um zu sich selbst nein zu sagen. Dann arbeitet er weiter. Nur noch ein paar Schläge. Jetzt aufhören ging nicht. All die bisherige Arbeit wäre dann umsonst.
Kor hatte ihn gewarnt. Mehrfach. Aber Dan wollt nicht hören. Es war eine alte, inzwischen aber kaum noch gepflegte Tradition, seine Beskar´gam selbst herzustellen. Die aus dem mandalorianischem Eisen bestehene Rüstung war den Mando´ade heilig. Kor hatte ihm vorgeschlagen sie nach Maß anfertigen zu lassen, so wie inzwischen üblich, aber Dan wollte das nicht. Die "Eisenhaut", was beskar´gam wörtlich übersetzt heist, sollte ein echter Teil von Dan sein. Aus seiner Kraft, seinem Willen und seinem Schweiß erschaffen. So war jedenfalls Dans Gedankengang gewesen. Nun nach schier endlosen Tagen in der altertümlich anmutenden Schmiede, schweißnass und mit einem Körper aus Schmerzen, verfluchte Dan leise seinen Dickschädel. "Wenn du willst das es gut wird, mach es selber!" Oh ja... Das war wohl so. Aber wieso mußte das denn so ausarten? Dans Körper protestierte inzwischen nur noch mit dumpfem Schmerz. Die sich rasch vermehrenden Einzelfeuer in seinen Muskeln und Gelenken war nach einigen Tagen diesem tiefen, schmerzhaften Brummen gewichen.
Aber Dan war froh. Er war fast fertig. Heute war der letzte Tag an der Esse. Der letzte Tag in Feuer und Schweiß mit dem Hammer in der Hand.
Die Standartrüstung war recht leicht und zur besseren Beweglichkeit an den Gelenken recht frei. Das bedeutete einen Schwachpunkt, aber sich nicht bewegen zu können war wesentlich tödlicher. Dan hatte die Rüstung abgewandelt und dabei besonderen Wert auf den Schutz seiner Unterarme, des Brustbereiches und Kopfes gelegt.
Den letzten Schlag, nicht auf das Rüstungsteil, sondern auf den Ambos genoss Dan. Er schloss die Augen und spürte der leichten Vibration des Hammer nach. Das war´s, dachte er froh und tauchte das Stück Eisen in den Trog mit Flüssigkeit. Der Schmied hatte ihm nicht verraten wollen was genau sich darin befand. Es stank, sollte aber das Eisen besonders hart und doch geschmeidig machen.

Fortsetzung folgt.
"Edel sei der Mensch, hilfreich und gut..." Zitat: J.W.v.Goethe
K'oyacyi Mando'ade! K'oyacyi Jetii aliit!
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