Kartoffelopfer - Story

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Araya Syn
Jedi-Ritter
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Registriert: 30.11.2011, 23:08

Kartoffelopfer - Story

Beitrag von Araya Syn »

Was war das? Dieses Geräusch. Es drang aus einem der unteren Ebenen des Jedi-Tempels Coruscant zu den Ohren der jungen Padawan. Immer wieder knallte es leise. Aber nicht wie in einem Trainingskampf. Oder wenn Jünglinge wieder etwas zu Bruch brachten und vor Meister Yoda flüchteten, der ihnen mit dem Krückstock erstaunlich schnell hinterher kam. Nein, es klang anders. Sie hatte es noch nie gehört. Kurzerhand entschloss das Mädchen, dem auf den Grund zu gehen und begab sich in die untersten Stockwerke.
Sie verließ sich völlig auf die Macht und ließ sich von ihrem Sinn leiten. Bereits nach kurzer Zeit erreichte sie ihr geleitetes Ziel und sah sich kritisch um. Mehrere der Gangbeleuchtungen flackerten, knackten oder gaben gar gleich ihren Dienst auf. Die Padawan schüttelte den Kopf und näherte sich schließlich einer einen Spalt breit geöffneten Tür. Sie traute sich gerade so nah heran, dass der wahrscheinlich bereits defekte und nur fehlerhaft funktionierende Mechanismus nicht weiter öffnete. Immer wieder ertönte dieser Knall, danach lautes Gelächter, das in einem regelrechten Kicheranfall endete. Was konnte das denn sein? Da hörte sie noch etwas, einen gequälten Laut. Was auch immer da drin vor sich ging, so bedürftig wie dieses Wimmern klang, so musste sie einschreiten! Sie lugte vorsichtig in den Raum hinter der Tür und erschrak. Jünglinge, vielleicht ein paar Padawan, Mädchen und Jungen jeglicher Spezies standen dicht gedrängt um Tische und widmeten ihre volle Aufmerksamkeit irgendeinem Tun in ihrer Mitte.
Unbemerkt konnte die Padawan sich durch den Spalt drücken, um sofort hinter einem Regal Schutz zu finden. Einige Augenblicke verstrichen, bis sie sich voran wagte und einen Blick darauf erhaschte, was die kleinen Jedi derart vergnügte. Überall auf den Tischplatten, auf dem Boden, ja sogar auf den Tuniken der Kinder fanden sich Fetzen. Kartoffel-Fetzen! Es knallte und eine weitere Kartoffel hatte ihr Ende gefunden.
Ein klägliches Wimmern lenkte ihren Blick von dem Szenario zu einem abseits stehenden Hocker. Auf dem sich eine festgebundene Kartoffel befand, die alle dem zusehen musste. Nicht wegsehen konnte. Mit schnellen und leisen Schritten war sie bei ihr und erkannte die Kartoffel als Meister Bindu. Einen Jedi-Meister der überaus seltenen Spezies ‚Nachtschattengewächs‘, die nur noch auf einem Planeten im Outer Rim existierte. Das durfte nicht sein! Diese Jünglinge experimentierten mit Angehörigen dieses beinah ausgestorbenen Clans! Sofort band sie den Meister los, wickelte ihn aber vorsichtshalber sofort ihn einen ihrer Tabbard und verschwand im Schatten der flackernden Beleuchtung.
Die Jünglinge stoppten ihr Tun und sahen sich alarmiert um, bemerkten sogleich, dass etwas oder eher gesagt, jemand fehlte. Ein kurzer Aufruhr stürzte die Gruppe in ein Chaos aus herumeilenden Kindern. Die ersten flohen, befürchteten wohl, ertappt worden zu sein und Ärger zu bekommen. Über die Hälfte machte sich schließlich aus dem Staub.
Die Padawan, die klammheimlich mit der Masse herausgeströmt war, eilte schleunigst durch die Gänge, entwirrte dabei Meister Bindu aus ihrem Tabbard. Dieser sah sie erstaunt und fragend an.
„Kanntet Ihr jemanden von den Nachtschatten?“, wollte sie wissen, ohne auf seinen Blick einzugehen.
Er wimmerte und murmelte etwas von: „Mein Schwager … mein Bruder … mein Onkel … Alle....“ Er schluchzte und schnäuzte sich in dem Stoffstreifen, worauf das Mädchen angewidert den Blick verzog.
Sie vernahm hastige Schritte und aufgeregtes Gerede hinter sich, bog in einen Seitengang und drückte sich da an die Wand, wünschte sich, sie könnte einfach mit der Wand verschmelzen. Die Kartoffel beschwerte sich: „Jetzt werden hier also schon Kartoffeln geschmuggelt, in einem angesehenen Jedi-Tempel …“
Das Mädchen legte eine Hand über. „Wollt Ihr wohl lieber explodieren?“
„Na wenn das der Rat erfährt, dass die Padawan einen derart behandeln“, ertönte es gedämpft unter der Hand.
„Ich“, und sie betonte das sehr, „will Euch nicht hochjagen… wobei, eine Grillkartoffel wäre jetzt schon was, ich habe hunger.“
Das Geschimpfe ließ nicht eine Standardsekunde auf sich warten: „Also, eine Grillkartoffel ... das ist ja … das geht doch … also nein, das geht doch wirklich nicht!!! Wart nur ab, wenn …“
Doch diese Schimpftirade ließ sie ihn nicht weiter ausführen. Sie lächelte, wischte den Meister ab, um ihm einen ordentlichen Anschein zu verpassen und rollte ihn dann in den Gang. Natürlich entdeckten ihn die jungen Jedi sofort und packten ihn. Sein Geschrei war noch eine Zeit lang zu hören, bis es in einem überaus lauten Knall verstummte.

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Was nicht alles mit Kartoffeln passieren kann *angel*

*anschließend duckt und rennt*
“I see through the cracks in your mask. You’re haunted.” – Rey

~ Stolze ehemalige Padawan von Meister Revan von Borbra ~

Erinnerungen sind kleine Sterne, die tröstend in das Dunkel unserer Trauer leuchten.
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