Kyp Durron - Held oder Verbrecher?

[Khyron]

Hier wird viel über die Verfehlungen Anakin Skywalkers/Darth Vaders diskutiert. Die meisten scheinen der Überzeugung zu sein, dass er kein Opfer war, sondern mit vollem Bewusstsein die dunkle Seite umarmt hat.

Meine Meinung sei dahingestellt, doch würde ich gerne ein ähnliches Beispiel anführen :
Kyp Durron. Geboren in der Deyer Kolonie wurde der junge Mann nach Kessel geschickt, um dort in den Gewürzminen zu arbeiten, bis er von Han Solo dort herausgeholt wurde.

Als jemand, der sehr stark in der Macht war, wurde er zu Luke Skywalkers Jedi-Praxeum geschickt und dort ausgebildet, allerdings wurde Durron vom Geist des Sith-Lords Exar Kun beeinflusst.
Er stahl den Sonnenhammer, eine imperiale Superwaffe im Prototypenstadium, die in der Lage war, Kettenreaktionen innerhalb eines Sterns auszulösen, um diese in eine Nova zu vewandeln.

Durron nutzte die Waffe, um "Rache" am Imperium zu nehmen und vernichtete zumindest den Kessel-Nebel und die von Milliarden Einwohnern und Truppen bewohnte Welt Carida. Für diese Aktion wurde er nicht vor Gericht gestellt, es wurde den Jedi überlassen, über ihn zu richten. Er wurde nicht bestraft....
Viele hielten ihn für einen Helden, denn sie waren der Meinung, dass die Truppen Caridas viele Leben der Republik ausgelöscht hätten.
Er kämpfte, nachdem er "nicht mehr von der dunklen Seite beseelt war" an der Seite der Jedi und errang viele Siege für die Republik.

Wer ist Kyp Durron eurer Meinung nach?
Ein Held?
Eine tragische Figur?
Ein Massenmörder?
Alles zugleich?

Warum?

[Dan Carto]

Er wurde nicht bestraft? Also ich möchte nicht an seiner Stelle sein!

Wer ist Kyp Duron... eine gute Frage, die wir hier wohl nicht abschließend beantworten können. Ich denke er ist von allem etwas, aber vor allem ist er ein Mensch, ein fehlbarer Mensch...

Die Frage nach dem "Warum" geht immer tiefer als ihre Antwort.

[Nam-Or Skyscout]

Er wurde nicht bestraft? Also ich möchte nicht an seiner Stelle sein!

ich auch nicht - denn auch wenn er weder von einem galaktischen, noch vor einem Jedi-Gericht bestraft wurde, dürfte die eigene psychische Strafe = die Erinnerung an seine Taten doch ziemlich grausam sein.

Als ich die ersten Zeilen über Kyp gelesen habe (seine Flucht von Kessel) fand ich ihn als bewundernswert.
Er war in der Hölle und hatte sich trotzdem sein Innerstes (seine Hoffnung) bewahrt.

Nachdem dann seine dunkle Seite zu Tage getreten war, hätte ich ihm am liebsten tot gesehen, denn seine Taten waren das dunkelste, was ich bis dahin gelesen hatte (damals war EP III inkl. Order 66 noch nicht erschienen - wobei abzuwägen wäre, ob eins schlimmer als das andere ist, oder man einfach nur sagen muss beides war abgrundtief böse !??)

Doch wie andere vor ihm (Ulic Qel Droma, Anakin Skywalker, Luke Skywalker), schaffte er es sich von der dunklen Seite wieder los zu sagen und wieder ins Licht zurück zu kehren, um in diesem Licht für das Gute und Gerechtigkeit einzustehen.

Jetzt gehört er für mich -mit den anderen genannten- zu den größten Helden des SWU, denn -im Gegensatz zu anderen Helden (z.B. Han Solo)- hatte er die "Grenze" überschritten und dennoch den Weg zurück gefunden.

Denn ich glaube: nur wer seine (eigenen) Grenzen erforscht bzw. kennt, kann wahrhaftig heldenhaftes vollbringen

[Dan Carto]

Denn ich glaube: nur wer seine (eigenen) Grenzen erforscht bzw. kennt, kann wahrhaftig heldenhaftes vollbringen

Hey, nach deiner Definition hab ich ja dann das Zeug zum Helden. Cool!


Ich sehe Kyp immernoch mit kritischen Augen. Er ist immernoch einer der agressiveren Jedi. Seine Bestrebungen in YV-Krieg machen das recht deutlich. Unter anderem der Angriff auf das Weltenschiff der YV habe ich als sehr bedenklich empfunden. Seine Forderung den "Krieg zum Feind zu tragen", zeichnen auch kein sonderlich jedihaftes Bild. Die Jedi sind m.M. nach, nach wie vor Beschützer, nicht Aggressor! In Kyp´s Einstellung verschwimmt das sehr... Ausserdem hört er, ausser auf Han vieleicht, auf nichts und niemanden. Er ist immernoch eine "leichte Beute" für die dunkle Seite, auch wenn er selbst das gerne bestreitet. Wieder ein Indiz dafür das er seine Grenzen falsch auslotet.

Zu den Toten von Cardia als auch auf YV-Seite... schwierig... Nichts rechtfertigt den Tod so vieler Leben. Unsere eigene Geschichte allerdings zeigt, dass die Geschichtsschreibung, die Verantwortlichen für Derartiges immerwieder Absolution erteilt. Angefangen bei den Pharaonen unter denen Tausende beim Bau der Pyramiden starben, über die Cesaren, die die halbe damals bekannte Welt mit Krieg überzogen, bis hin zu Personen wie Mao Tse Tung der zw. 40 und 80 Milionen Menschen auf dem Gewissen hat und dennoch vielerorts verehrt wird...

[Nam-Or Skyscout]

ich habe die EdJ-Reihe (inkl. YV Krieg) noch nicht gelesen und bin daher offenbar noch nciht up2date

allerdings gefielen mir die ersten Bände davon nicht so wirklich, so dass ich auch wenig Ambitionen hege sie zu lesen...

[Kay Jun]

Kyp gehört für mich zu den Interessantesten Charackteren im EU (meist nenn ich mich in Foren nach ihm). Er ist nicht einfach gut oder Böser. Bei Carida verfiel er der dunklen Seite. Aber er ebreute es selbst schnell (Und wurde wie die meisten Jedi nie dafür vor dem Gesetz bestraft). Dann amchte er gigantsiche Fortschritte und wurde zu einen der bemerkenswertesten jedi seiner Zeit aber einer der die nötigen Schritte unternahm wenn er sie für richtig empfand. So missbrauchte er die Beziehung zu Jaina um ein Weltenschiff zerstören zu können. Auch später ist er im Rat der Jedi der nicht allen zustimmt und der immer seine Meinung sagt und auch für extreme Mittel zu haben ist. Ich denke schon das er auf seine Art ein held ist, so wie Batman oder Jack Bauer (24) immer bereit das nötigste zu tun.

[Khyron]

Ja, nun...er bereute schnell...das ist eine gute Sache und wird ihm sicherlich dienlich sein...

Was mich jedoch interessiert : Sollte er nicht zur Verantwortung gezogen werden? Oder anders gefragt :
Kann ich mit Massenmord durchkommen, indem ich sage : "Öh...ich war von der dunklen Seite besessen, bereue aber und mache bei den Jedi mit?

Das kommt mir sehr zynisch vor. Luke setzt sich gegen die Gerichtsarkeit der Republik durch, setzt also sein Gesetz über das der Republik und des Imperiums. Selbst als der Friedensvertrag mit dem Imperium geschlossen wurde, wird nicht mal ein Verfahren angestrengt. Kyp Durron vernichtete ein ganzes Planetensystem (hat selbst der Todesstern nicht geschafft) und...ist Jedi.
Mag sein, dass ihn die Geister der Toten quälen, ich weiss es nicht (ich habe noch nie bereut, hähä).

Wie seht ihr Jedi das? Kyps Taten waren unglaublich böse. Er bereute. Ist das Strafe genug? Benötigt das Strafe?
Ist bereuen ausreichend? Wäre Palpatine, wenn er bereut hätte, in den Jedi Orden aufgenommen worden?

[Solomon Tholme]

Also hier kommt es auch wieder auf den Blickwinkel an.

Zum einen könnte man Kyp als Helden bezeichnen weil er einen Präventivschlag gegen eine drohende Gefahr für die Republik geführt hat.
Er hat mit seiner Tat vielleicht ein komplettes System vor einem Krieg gerettet oder gar die ganze Galaxis.

Und dennoch hat er einen kompleten Planeten vernichtet und eine ganze Zivilisation ausgelöscht, von den Millionen Leben mal ganz abgesehen.

Man könnte das ganze recht gut mit dem Vergleichen was Luke getan hat, als er den 1. Todesstern in die Luft gejagt hat.
Das waren dann auch geschätzte 1,5 Millionen Menschen die dabei umgekommen sind.( Im Groben die Besatzungszahlen zu finden im Artikel "erster Todesstern" auf Jedipedia.)

Würde hier Irgendjemand Luke als Massenmörder bezeichnen ?
- Nein sicherlich nicht, denn er ist ja so gesehen der Held der Geschichte und kämpft für die "Guten".

Und so sind wir wiedermal beim Blickwinkel.....

[Kyp Cestus]

Kyp Durron ist ein unbeherrschter,impulsiver,ungeduldiger,zorniger und sturer Jedi.
Er setzt zb. sehr gerne mal den Gedankentrick ein,wenn ihm persönlich hilft und manipuliert andere.
Hört sich wirklich wie ein Sith an.

Trotz der Geschichte mit dem Sonnenhammer,hat er auch viele Heldentaten vollbracht.
Im Tempel soll er viele 'Fans' haben,die in ihm ein Vorbild sehen.

Später wird er aber dann doch noch ruhiger und hält sich eher im Hintergrund.

Manchmal kommt halt doch erst im Alter die Weisheit.

Einer meiner Lieblingscharaktere.

[Keylab Halcyon]

Ui, das ist ein Interessantes Thema, zumal es für mich auch einen beruflichen Bezug hat.

Also wichtig ist zum einen mal, dass sich jede Tat aus einem subjektiven Tatbestand (dem oft genannten Motiv) und dem objektiven Tatbestand, der Tat zusammensetzt.

In dem Falle haben wir aber eine Person die ja "besessen" ist, sprich sie hat nur bedingt oder gar keinen Einfluss auf ihr Handeln.

Man könnte also von einem Schuldausschließungsgrund sprechen, da die entsprechende Person keinen Einfluss auf ihr Handeln gehabt hatte und quasi nur das "Tatwerkzeug" war.

Irgendwie so in der Art.