Soldaten Schicksale: Briefe eines Piloten

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Kay Jun

Soldaten Schicksale: Briefe eines Piloten

Beitrag von Kay Jun »

Soldier Tales: Briefe eines Piloten



Geliebte Mutter,

endlich hab ich es geschafft. Ich bin in der Akademie. Gestern früh war meine Ankunft zusammen mit vielen anderen. Unser Ausbilder meint, dass viele nicht bestehen werden. Aber das ist mir egal, ich bin endlich drin und werde es schaffen. gestern und heute wurden wir eingekleidet und wir werden erst einmal die Grundlagen erlernen, in etwa einer Woche beginnt aber der theoretische Unterricht über das Fliegen. Unsere Unterkünfte sind recht klein, ich bin mit elf anderen Kameraden zusammen in einer Stube. Aber das stört uns nicht. Wir sind alle froh, es bis hierher geschafft zu haben. Du wirst es nicht glauben, aber einer meiner Stubenkameraden stammt auch aus Coronet. Sein Name ist Kam Trevor. Ich denke nicht, dass du ihn kennst. Wie es der Zufall will, schläft er direkt über mir. Naja, auf diese Weise können wir immer über die Heimat sprechen. Ich muss nun Schluss machen, da wir wieder antreten müssen. Ich melde mich wieder, sobald ich kann.

Carida


Die ersten zwei Wochen der Ausbildung sind vorbei. Alles ist recht stressig und laut. Die Ausbilder denken, sie könnten nur durch Schreien mit uns reden. Wir müssen täglich mehrmals antreten und wieder abtreten. Stundenlanges Exerzieren und Fitnesstraining. Wir haben jeden Morgen eine Musterung, noch immer gibt es welche, die den Fehler machen, den Ausbildern direkt in die Augen zu sehen. Diese werden dann tatsächlich noch lauter. Auch Freizeit lässt man uns kaum. Bis tief in die Nacht müssen wir marschieren. Warum auch immer, schließlich wollen wir Piloten werden und nicht zu den Sturmtruppen. Kam hat sich bei einem der Märsche verletzt, es ist aber nichts Ernstes. Zwei Wochen lang darf er nun nicht mit marschieren und reinigt solange Waffen oder macht Reinschiff. Seinem Grinsen nach scheint es ihn nicht sonderlich zu stören. Das Essen ist leider auch nicht so, wie man es sich vorgestellt hat, aber es ist nun mal die Grundausbildung, und auch diese werde ich überstehen. Du solltest mich mal sehen. Ich habe jetzt bereits ein paar Kilo abgenommen. Ich höre wieder die liebliche Stimme unseres Drillsergeants. Grüße Jori von mir und sage ihm, dass er die Wette verlieren wird.

Carida


Zirka ein Viertel der Rekruten ist bereits ausgeschieden. Die körperlichen und seelischen Anstrengungen sind nicht für jeden geeignet. Das Gute daran ist, dass man nun mehr Platz hat und auch mehr zu essen (wobei ich nicht weiß, ob das wirklich gut ist). Mir selber geht es recht gut. Aufgeben werde ich sicher nicht, dafür habe ich zu lange davon geträumt, einen Raumjäger fliegen zu können. Ich hoffe, ich werde auswärts kommandiert, an besten an Bord eines Sternenschiffes, das viele Planeten besucht. Es wird alles sicher ganz anders sein als daheim auf der Farm. Schade nur, dass Daddy es nicht mehr erleben kann. Er würde es sicher verstehen, er sprach immer gut vom Militär, als er noch selbst in den Klonkriegen einen Raumjäger steuerte. Und danke für das Paket, das du mir gesandt hast, besonders deine Kuchen kamen hier sehr gut an. Kam futterte gleich drei Stück auf einmal und wollte sich schon wieder krank melden wegen den Bauchschmerzen. Ich hoffe nur, dass wir bald mit der Flugausbildung beginnen werden, das ewige Marschieren und Training an der Waffe ist alles andere als für mich geschaffen.

Carida


Endlich. Endlich ist es soweit. Heute begann unsere Flugausbildung. Immerhin mussten wir drei Monate warten. Zuerst wird alles sehr theoretisch, aber in etwa drei weiteren Monaten werden wir mit einigen Simulationsflügen anfangen. Aber dafür müssen wir erst einmal unsere Maschinen kennen lernen. Jetzt müssen wir jeden Abend büffeln, um uns die technischen Daten und Eigenschaften der einzelnen Sternenjäger einzuprägen. Aber dafür werde ich dann eines Tages einen der neuen Abfangjäger fliegen dürfen. Du müsstest mal Kam sehen, er schläft sogar im Unterricht ein, jede freie Minute müssen wir nutzen. Zu viele unserer Kameraden mussten bereits die Akademie verlassen. Ich nicht, du wirst sehen.

Carida


Heute hatte ich meine erste Flugstunde im Simulator. Wir haben einen harten, aber guten Ausbilder. Captain Fel nutzt seine eigenen Erfahrungen, um uns das Fliegen beizubringen. Ich denke, ich flog ganz gut, auch wenn ich im Simulator einen Carrack-Kreuzer rammte. Aber keiner der anderen Rekruten schaffte es, eine heile Landung hinzubekommen. Einer schaffte es sogar, einen Mond zu rammen. Ich hoffe, dass ich bald wieder den Simulator nutzen kann, es ist eine Abwechslung zu dem sonst langweiligen Unterricht. Ich hätte nicht gedacht, dass es so kompliziert sein kann, durchs All zu navigieren. Ich bin froh, dass das später vom Bordcomputer errechnet wird. Der Stress und die neuen Anforderungen haben auch ihren Preis. Nun sind fast die Hälfte der Rekruten ausgeschieden. Aber um mich musst du dir keine Sorgen machen, mir geht es gut und ich werde es sicher schaffen. Ich kann’s kaum erwarten, in einem echten Raumjäger zu sitzen und die Galaxis zu sehen. Stell dir vor, ich bin ein Pilot im Dienste des Imperiums, an Bord eines riesigen Sternenkreuzers. Dad wäre so stolz auf mich.

Carida


Wahnsinn, endlich. Ich hatte meine erste Flugstunde. Ich und die anderen flogen eine umgebaute Version des TIE-Spurenjägers. Grundlegende Manöver wie Formationsflug, andocken und Kommunikationsverkehr im All werden zuerst trainiert. Captain Fel scheint mit mir zufrieden zu sein. Auch Kam hatte wenig Probleme. Zusammen werden wir es sicher schaffen. In den kommenden Wochen werden wir dann auch das Anfliegen von Zielen üben. Schon bald werde ich ein vollwertiger Pilot sein. Übrigens kam gestern ein Haufen neuer Rekruten an. Du hättest sie sehen müssen. Die Ausbilder haben ihren Spaß gehabt. Naja, Neulinge eben. Kaum zu glauben, dass ich vor einigen Monaten auch so ein Grünschnabel war. Mittlerweile ist es so, als würde ich kein anderes Leben mehr kennen. Die Kameraden sind so etwas wie eine Familie geworden. Schade, dass du sie nicht kennen lernen kannst. Sobald wir unseren ersten Heimaturlaub bekommen, werde ich dir aber Kam vorstellen können. Dann wird es dir auch sicher besser ergehen, sollte ich mal in einem Einsatz sein. Du wirst sehen, wir passen aufeinander auf.

Carida


Heute passierte etwas Schreckliches: Bei einer Trainingsmission gab es eine Kollision. Zwei der Jäger sollten einen Feindanflug üben, als sie sich zu nahe kamen. Beide streiften die Flügel aneinander und begannen zu trudeln. Gran, so hieß der eine Pilot, hatte keine Chance, sein Jäger rammte die Außenhülle einer Golan-Verteidigunsplattform. Er konnte nicht mehr herausspringen. Rutan hingegen, der die Kollision verursachte, konnte noch den Jäger verlassen, bevor dieser explodierte. Er hat wohl einige Verletzungen davongetragen und ist seit seiner Rettung in einem Bactatank. Oh Gott, er weiß noch nicht einmal, dass er den Unfall verursachte. Gran war dazu noch sein Freund. Nun ja, uns beschäftigt der Vorgang alle ganz schön, denn er zeigt, dass wir noch nicht soweit sind, wie wir vielleicht denken. Ich werde auf jeden Fall hart trainieren, dass mir so etwas nicht passiert, darauf kannst du dich verlassen. Morgen ist erst einmal die Gedenkfeier für Gran. Er war ein guter Kamerad.

Carida


Nur noch wenige Tage bis zu den Prüfungen. Ich kann’s kaum erwarten. Der ganze Stress der Ausbildung fällt nun von einem ab. Sobald ich die Prüfungen geschafft hab, bin ich Pilot und Offizier des Imperiums. Kam kann auch keine Nacht mehr schlafen. Und sollte er’s mal schaffen, hört man ihn im Schlaf von Flugmanövern sprechen. Du kannst dir kaum vorstellen, wie wir uns alle fühlen. Ich habe mich auch bereits bei einem Bordkommando eines Raumkreuzers beworben. Aber das sollte dich ja nicht mehr überraschen. Meine Ausbilder meinen, die Chancen dafür stehen gut, es werden zurzeit viele Piloten gebraucht, da man die Raumflotte aufstockt. Ich kann’s kaum noch erwarten. Du musst mir unbedingt Glück wünschen.

Carida


Geschafft. Geschafft. Ich hab es endlich geschafft. Die ganze Mühe war nicht umsonst. Jori schuldet mir nun seinen Speeder, ich bin Pilot. Ich war so aufgeregt bei der Prüfung, dass ich sicher war, nicht bestanden zu haben. Aber der Prüfer gratulierte mir nur und ging zum nächsten Kandidaten. Heute Abend feiern wir alle, ich glaube, Kam ist bereits betrunken. Irgendwie hat er corellianisches Ale in die Akademie geschmuggelt. Auch habe ich bereits meine Versetzungspapiere erhalten. Du wirst es nicht glauben, aber das Glück ist wahrhaft mit mir heute. Ich und Kam werden beide auf den neuen imperialen Sternenzerstörer Victorious versetzt. Er soll wohl nahe dem Outer Rim auf Patrouille gehen. Du solltest mich unbedingt in meiner neuen Uniform sehen. Ich kann’s kaum erwarten, damit Corellia unsicher zu machen.

ISD Victorious


Heute war mein erster Tag auf meinem neuen und ersten Kommando. Das Schiff ist gigantisch. Ich werde Wochen brauchen, bis ich mich hier zurecht finde. Zum Glück ist Kam bei mir. Den anderen Piloten scheint es relativ egal zu sein, dass wir an Bord sind. Die Stimmung ist anders als auf der Akademie. Dort waren wir eine Gemeinschaft und haben zusammen viel durchgemacht. Es ist sicher nur eine Frage der Zeit, bis es hier genauso sein wird. Das Wichtigste ist aber geschafft. Ich bin an Bord eines Sternenkreuzers und werde sicher viele Abenteuer erleben. Unser Job hier ist es, nach Rebellen und Schmugglern Ausschau zu halten. Sicherlich werden dabei oftmals Jäger eingesetzt. Aber du musst dir keine Sorgen machen, nur Wahnsinnige würden sich mit einem Sternenzerstörer anlegen. Mein neuer Commander hat mich als seinen Flügelmann eingeteilt. Er will, dass ich und Kam an der Seite von den älteren Piloten lernen. Ich kann meinen ersten Einsatz kaum erwarten.

ISD Victorious


Nun sind wir seit mehreren Wochen im Outer Rim. Noch immer haben wir keinen Kontakt mit irgendwelchen Rebellen. Täglich kontrollieren wir irgendwelche Frachter, aber bisher ohne Erfolg. Meist sind dazu nicht einmal Raumjäger notwendig. Mittlerweile habe ich schon mehrere Flugstunden absolviert, aber ohne Kampfhandlungen. Wann werde ich endlich zeigen können, was ich gelernt habe? Die Bordroutine ist ziemlich langweilig, das Schiff habe ich schon lange erkundigt. Mittlerweile sind ich und Kam auch bei der Crew akzeptiert, aber es ist trotzdem nicht dasselbe wie auf der Akademie. Es fehlt der Kampfgeist, die Kameradschaft. Jeder scheint nur darauf bedacht zu sein, wie er am sinnlosesten den Tag verbringt. Viele an Bord wären froh, auf eine Basis versetzt zu werden, wo man auch einen Landurlaub genießen kann. Langeweile macht sich breit und scheint ein größerer Feind zu sein als die Rebellen. Von neuen Welten habe ich auch noch nichts gesehen, unser Schiff hält sich meist an den Hyperraumrouten auf.

ISD Victorious


Gestern gab es endlich eine Abwechslung. Ein Schmuggler versuchte einer näheren Untersuchung aus dem Weg zu gehen. Leider schaffte er den Sprung durch die Lichtmauer in den Hyperraum, aber für kurze Zeit war es aufregend an Bord. Ein paar Jäger wurden eingesetzt, um ihn zu einzufangen, und unser Schiff feuerte ein paar Salven vor seinen Bug. Leider entkam er trotzdem. Ich selbst gehörte nicht zu den Piloten, die an der Jagd beteiligt waren, denn ich war dummerweise außer Dienst und konnte mir nur von den anderen die Geschichten anhören. Es klang, als hätten sie eine ganze Armada bekämpft. Nun ja, immerhin passierte mal etwas. Ich hoffe nur, dass bei der nächsten Gelegenheit auch ich fliegen darf.

ISD Victorious


Den Gerüchten nach scheint sich etwas anzubahnen. Unser Schiff soll sich einem Angriffsverband aus weiteren Sternenzerstörern anschließen. Die Flotte soll von Lord Darth Vader persönlich kommandiert werden. Vader ist der Oberbefehlshaber der imperialen Streitkräfte, jeder fürchtet und respektiert ihn. Er soll der beste Pilot der Sternenflotte sein und Inkompetenz grausam bestrafen. Allerdings werden oft Märchen von Grausamkeiten oder Ähnlichem erzählt. Ein Pilot, den ich kenne, erzählt davon, dass Vader nicht wie die anderen Offiziere sein soll, damit meint er nicht sein Aussehen. Vader scheint sich nicht vor Kämpfen zu fürchten, er ist bei seinen Männern und kämpft mit ihnen. Die meisten höheren Offiziere begnügen sich sonst damit, von einem Schreibtisch aus zu kämpfen. Ich hoffe zumindest, dass ich ihn kennen lernen werde. Ich würde selbst gern sehen, was von den Gerüchten stimmt. Außerdem: Mit Vader in unserer Flotte kann mein erster Kampfeinsatz nicht weit sein.

ISD Victorious


Seit einer Woche sind wir nun in einem Geschwader mit vier weiteren Zerstörern. Auf dem Flaggschiff befindet sich Lord Vader. Persönlich bin ich ihm noch nicht begegnet, aber dafür im All. Es war unglaublich. Ich habe noch niemanden so fliegen gesehen. Vader ließ eine komplette Staffel von uns gegen sich antreten. Er schoss uns alle in dieser Übung ab. Es schien, als würde er im voraus wissen, was wir tun würden. Seine Reaktionen waren unglaublich. Der Effekt dieser Übung auf unsere Crew war außerdem enorm. Auf einmal wurden jedem klar, in welchem Zustand sich unser Schiff befand, nachdem wir Monate lang im All rumschipperten, um alte Frachter zu durchsuchen. Keiner wollte dem Standard der Flotte hinterherhinken und unvorbereitet in die Schlacht ziehen. Viele wollten Vader nicht enttäuschen, andere, besonders unser Kommandant, schienen sogar Angst vor ihm zu haben. Ich bin froh, dass wir uns dem Verband angeschlossen haben. Endlich ist es fast so wie auf der Akademie, nur wird allmählich jedem klar, dass wir uns unmittelbar vor einer Schlacht befinden müssen.

ISD Victorious

An Bord des Flaggschiffes bin ich endlich Lord Vader begegnet. Ich eskortierte unseren Kommandanten und meinen Staffelchef zu einer Einsatzbesprechung. Worum es genau ging, weiß ich nicht. Uns Junioroffiziere weiht man ja nicht in diese Geheimnisse ein. Bei einer Pause unserer Besprechung begegnete ich einem alten Bekannten. Captain oder besser gesagt Major Fel von der Akademie. Wir unterhielten uns gerade über alte Kameraden, als Lord Vader an uns vorbei ging. Nun verstehe ich, warum viele vor ihm Angst haben, allein sein Anblick genügt, um sicherlich viele Horrorgeschichten zu erfinden. Er marschierte an uns vorbei, und man konnte sein Atmen hören. Dieses künstliche Atmen, man konnte es hören, bevor man ihn sah. Vader ging dann zu einem weiteren Offizier, um mit ihm zu reden. Diesen kannte ich nicht, aber er schien von höherem Rang zu sein. Das merkwürdige an ihm war nur, dass er ein Nichtmensch war. Das ist selten in der Flotte, auch kannte ich seine Rasse nicht, aber diese roten Augen werde ich nicht so schnell vergessen. Das Entscheidende ist aber, dass es nun endlich zu einen Kampf kommen wird. Mach dir aber keine Sorgen, Kam passt auf mich auf.

ISD Victorious


Ich denke, du wirst es sicher in den Holonews gesehen haben. Wir hatten eine große Schlacht. Unsere Flotte überraschte bei Derra IV einen Konvoi der Rebellen. Wir schossen die meisten Schiffe ab, nur wenige entkamen. Es war eine völlige Überraschung für den Feind. Du hättest das alles miterleben sollen. Unsere Sternenkreuzer und unsere Geschwader von Jägern, als sie dem Feind entgegenflogen. Das war es, wovon ich immer träumte. Der Himmel war erhellt von den Explosionen und Laserstrahlen. Die Rebellen setzten ein, was sie hatten, von modernen X-Flüglern bis zu den veralteten Z 95 Headhunters. Dir werden die Jägertypen nichts sagen, aber glaube mir, man kann daran erkennen, wie verzweifelt die Rebellen sind.
Es wird nur eine Frage der Zeit sein, bis wir sie zerschlagen haben. Unser Sieg bewies das. Wir hatten viele Abschüsse, aber auch einige Verluste. Aber meine Kameraden starben für eine gute Sache. Wir werden nach den Feiern um sie trauern. Mir selbst gelang es, auch einen der Gegner abzuschießen. Ich war wie immer der Flügelmann meines Commanders, der gerade versuchte, einen der Y-Flügler abzufangen, der auf einen unserer Zerstörer zielte, als sein Jäger von einem X-Flügler angegriffen wurde. Ich konnte mich hinter ihn setzen und ihn mit ein paar gezielten Schüssen abschießen, bevor er meinen Commander erledigte. Von nun an bin ich kein Rookie mehr. Mein erster Abschuss, Dad wäre so stolz auf mich.
Endlich konnte ich zeigen, was ich gelernt habe, aber das wird sicher erst der Anfang sein. Noch vier weitere und ich bin ein Ace. Mit Lord Vader im Geschwader werden wir sicher öfters die Gelegenheit bekommen, zu kämpfen und den Rebellen richtig einzuheizen. Kam ist auch ganz aus dem Häuschen. Er schoss zwei Z 95 Jäger ab. Er hatte echtes Glück, allerdings sind deren Schilde auch schwächer als die eines X-Flüglers. Ich hoffe, ich werde bald heimkommen können. Dann kann ich dir alles näher beschreiben. Erst einmal muss unser Schiff repariert werden und dafür werden wir ein Dock anlaufen müssen. Ich kann es kaum erwarten, endlich wieder nach Hause zu kommen.

ISD Victorious


Jetzt sind wir seit drei Wochen im Dock. Unser Schiff muss nach der langen Dienstzeit überholt werden. Das Gute daran ist, dass wir zwischen dem Dienst auch den Planeten besuchen können. Nach unserer Schlacht wurden wir wie die Helden begrüßt. Zumindest in den Vergnügungsbereichen. Kameraden, die sich den Planeten näher ansahen, wurden zum Teil mit Feindschaft betrachtet. Komisch, als Repräsentanten des Imperiums sollten wir doch eigentlich überall willkommen sein, dachte ich. Aber diese Unstimmigkeiten stören uns an Bord kaum. Da wir eh nicht soviel frei bekommen, begnügen sich die meisten damit, in die Vergnügungsviertel der Stadt zu gehen. Joris Augen würden ausfallen, wenn er das hier sehen könnte. In einer der Bars bin ich auch einem Mädchen begegnet, sie heißt Aurora und kommt von Coruscant. Du solltest sie kennen lernen: sie ist einfach fantastisch. Ich glaube auch, dass sie mich mag.
Mittlerweile versuche ich sie zu treffen, wann immer ich kann. Leider werden wir bald wieder das Dock verlassen, einerseits freue ich mich auf den nächsten Einsatz, andererseits werde ich Aurora vermissen. Aber das ist nun mal so, ich wusste ja, auf was ich mich einlasse. Ich werde einfach die Zeit nutzen, die wir zusammen haben. Überlege mal, alles was ich erhoffte, wurde wahr, ich bin ein erfolgreicher Pilot, sehe neue Welten und habe ein Mädchen, das mich mag. Ich kann Dad immer mehr verstehen, als er von seiner Zeit in der Marine schwärmte. Schade, dass er sich in den Klonkriegen so veränderte, er sollte stolz auf sich sein. Er war ein guter Pilot und schoss viele Feinde ab. Wie viele genau wollte er mir nie erzählen. Ich kann nur hoffen, auch einmal so erfolgreich zu werden.

Sluis Van


Wieder einmal sind wir auf Patrouillenflug, wieder durchwühlen wir wochenlang irgendwelche Frachter. Vader verließ uns mit seinem Flaggschiff. Gerüchteweise heißt es, man plane etwas Großes gegen die Rebellen. Aber solche Gerüchte gibt es ja immer. Außerdem können uns diese Rebellen mit ihrer veralteten Technik kaum gewachsen sein. Das haben wir bei Derra IV ja bewiesen. Das Schlimmste bei der Langeweile ist, dass ich dauernd an Aurora denken muss. Vor allem an unsere Verabschiedung: Als ich das Shuttle zur Victorious betrat, hatte sie Tränen in den Augen. Sie versuchte es vor mir zu verbergen, dass sie weinte, um es mir nicht noch schwerer zu machen, aber ich habe es bemerkt. Wir schreiben uns, sooft wir können. Du weißt ja, dass man uns nicht so viele Nachrichten verschicken lässt. Kam zieht mich damit immer auf und versucht mich auf Trab zu halten. Er will mich eben ablenken und auf andere Gedanken bringen, ich bin froh, dass er hier ist. Mittlerweile bekamen wir auch neue Piloten. Die reinsten Anfänger, frisch von der Akademie. Mein Commander hat mir einen von ihnen als Flügelmann zugeteilt und sich selbst einen der Frischlinge als Flügelmann genommen. Ich kann’s kaum erwarten, dass wieder was passiert. Die Langeweile bringt einen nur zum denken, und du weißt ja mittlerweile, an was ich denken muss.

ISD Victorious


Unser Patrouillendienst ist erst einmal beendet. Nun wurden wir abkommandiert, um Konvois zum Kern zu eskortieren. Allein unsere Anwesenheit wird verhindern, dass irgendwer wahnsinnig genug ist, die Frachter anzugreifen. Immerhin ist es nicht so langweilig wie der Patrouillendienst. Als Pilot muss ich nun öfters umherfliegen und für Ordnung unter den Frachtern sorgen, und glaube mir, zivile Frachterkommandanten können sehr stur sein. Ein weiterer Vorteil ist, dass ich nun wieder mehr nach Sluis Van komme, da sich dort die meisten Konvois sammeln. Erst vor einer Woche bin ich Aurora wieder begegnet. Ich ging zu ihr nach Hause und klingelte einfach, ohne mich vorher anzukündigen. Du hättest ihr Gesicht sehen sollen, als sie die Tür öffnete. Der Blick, den sie hatte, als sie mich sah, zuerst das ungläubige Staunen, dann das Begreifen und dann die Freude. Leider hatte ich nur zwei Stunden Zeit, um bei ihr zu sein, dann rief mich schon wieder die Pflicht. Aber in ein paar Wochen kann ich wieder zu ihr kommen. Ach ja, gratuliere doch Jori von mir zum Geburtstag, nun ist er endlich volljährig. Bin gespannt, ob er sein Versprechen wahr macht und sich auch meldet. Vielleicht kommt er sogar zu mir an Bord, dann könnte ich auf meinen kleinen Bruder aufpassen.

ISD Victorious


Leider muss ich dir heute schlechte Neuigkeiten mitteilen. Der Konvoi, den wir bewachen sollten, wurde von mehreren feindlichen Sternenjägern überfallen. Die Frachter ordneten sich noch am Treffpunkt, als die Rebellen aus dem Hyperraum sprangen. Unser Schiff war noch zu weit entfernt, um effektiv helfen zu können. Nur ich und meine Staffel waren vor Ort. Es war furchtbar, sie waren auf einmal mitten unter uns. Mein Jäger wurde schwer beschädigt, aber mir passierte nichts. Kam ist tot, Kam und sechs weitere Piloten. Auf einmal waren ihre A-Flügler mitten unter uns. Sie waren so schnell und wendig. Die Rebellen wussten, dass wir nicht so schnell reagieren können.
Kams Jäger wurde von einer Rakete in tausend Stücke gesprengt, es blieb nicht einmal genug von ihm übrig, das wir bestatten könnten. Ich schwor auf ihn aufzupassen und ich versagte. Seit der Akademie waren wir zusammen, du konntest ihn noch nicht einmal kennen lernen. Dieser feige Angriff. Schlimmer erging es noch dem Konvoi. Während wir um unser Leben gegen ihre Abfangjäger kämpften, setzten die Rebellen ihre X-Flügler gegen die zivilen Schiffe ein. Sie schossen Salven von Torpedos auf sie ab und gaben ihnen mit Lasern den Rest. Fünf Frachter und eine Korvette wurden völlig zerstört, es gab nur wenige Überlebende. Eine weitere Korvette und zwei Frachter wurden stark beschädigt. Als die Jäger unseres Schiffes eintrafen, verschwanden die Rebellen wieder in den Hyperraum. Wir schossen nicht einen von ihnen ab.
Danach begannen wir uns um die Überlebenden zu kümmern. Wir brachten an die 20 Schwerverletzte und 30 weitere Verletzte zu uns an Bord. Du hättest sie sehen müssen, zum Teil fehlten ihnen ganze Gliedmaßen. Den Rebellen war es egal, dass sie Zivilisten mit den Angriff trafen. Zum Teil waren auch Frauen an Bord gewesen. Unsere Kameraden und die zivilen Opfer, wegen einer Handvoll Rebellen. Ich kann’s kaum erwarten, ihnen in einem fairen Kampf entgegenzufliegen. Jeder trauert hier für sich, aber heute Abend werden wir alle auf die Gefallenen anstoßen. Für euch muss das ein merkwürdiger Brauch sein, aber so gedenken wir hier unserer Kameraden. Ich wünschte, Aurora wäre bei mir, sie wüsste, wie ich mich fühle.

ISD Victorious


Nun sind bereits sechs Wochen seit dem Tod von Kam vergangen. Ich vermisse ihn immer noch. Leider hatten wir bisher keine Gelegenheit, den Rebellen das zurückzugeben, was sie uns gaben. Aber unsere Zeit wird kommen. Unsere Verluste wurden durch neue Piloten aufgefüllt. Das Leben an Bord geht weiter wie vorher. Wir sprechen nur selten darüber. Seit zwei Tagen sind wir wieder auf Sluis Van. Gestern konnte ich für eine Stunde Aurora treffen, wir redeten die ganze Zeit, und ich hoffe, ich werde sie bald wieder sehen können. Mit ihr zu sprechen hilft mir sehr. Manchmal kann ich nachts die Verletzen hören, ihre Verzweiflung, die in ihren Worten über Funk zum Ausdruck kam, bevor ihr Schiff zerbrach. Ich glaube, ich kann nun Dad mehr verstehen. Ich weiß nun, warum er nicht über den Krieg sprechen wollte. Aber ich werde das schon in den Griff bekommen. Die Erholung hier wird mir sicher gut tun. Übrigens wird das die letzte Nachricht sein, die ich von diesen Schiff schreiben werde. Meine Dienstzeit hier ist um, ich werde zu einer neuen Einheit versetzt. Noch weiß ich nicht genau, wo ich hin komme, die übliche Geheimhaltung, aber es wird wohl eine Kampfstation sein. Ich hoffe, es wird nicht weit weg von hier sein, damit ich weiterhin Aurora treffen kann.

Sluis Van


Jetzt bin ich bereits seit einigen Wochen in meiner neuen Einheit. Ich darf dir leider nichts Näheres dazu schreiben, auch nicht wo genau diese ist. Ich kann nur soviel sagen, dass sich meine Vermutung bewahrheitet hat und dass es eine Raumstation ist. Sie ist um einiges größer als mein altes Schiff. Du wirst sicher bald wissen, was ich meine. Sorgen machen musst du dir um mich auf keinen Fall. Dass mir hier etwas zustoßen kann, ist praktisch unmöglich. Die Station ist voller Menschen, der reinste Wahnsinn. Ich kenne bisher nur einen Bruchteil davon. Der Dienst ist meist langweilig, hin und wieder Patrouillenflüge oder in Alarmbereitschaft für den Fall eines Angriffes.
Oftmals ziehe ich mit ein paar Staffelkameraden umher, und wir schauen uns die Station an, aber leider scheint es überall gleich auszusehen. Die gute Nachricht ist, das hier zum Teil auch ziviles Personal gestattet ist, nicht alles kann vom Militär erledigt werden. Ich sprach vorher mit Aurora und werde mich umsehen, ob es eine Möglichkeit gibt, dass sie zu mir an Bord kann. Wir haben vor zu heiraten, musst du wissen. Keine Sorge, wir wissen noch nicht wann, aber sobald es soweit ist, soll es auf Corellia passieren. Du und Jori, ihr müsst dabei sein. Es wird ein tolles Fest werden. Aurora kann es auch kaum erwarten, dich kennen zu lernen. Ich muss nun gleich wieder in die Bereitschaft, kann sein, dass es sogar aufregend wird. Lord Vader ist seit gestern hier an Bord. Und du weißt ja, dass er nicht aus Langeweile umher reist.

Imperiale Kampfstation


Bitte wundere dich nicht, dass du die jetzige Nachricht nicht über den offiziellen Weg erhältst. Wir haben striktes Kommunikationsverbot an Bord der Station. Ich kann nur hoffen, dass der imperiale Abhördienst diese Nachricht nicht abfängt. Du hast es in den Holonews sicher gesehen und kannst dir bestimmt denken, dass ich an Bord dieser Station bin, die Alderaan angegriffen hat. Es war furchtbar, die meisten an Bord registrierten erst dessen Vernichtung, als die Station in die Druckwelle der Explosion geriet. Und auch dann wurde den meisten erst später klar, was die Druckwelle verursacht hatte. Ich selbst befand mich gerade auf Patrouillenflug, als unsere Station feuerte. In einem Moment war da diese friedliche Welt und im nächsten nur das Trümmerfeld. Aus den Holonews wirst du sicher erfahren haben, das Alderaan uns mit einer Rebellenflotte bedrohte, auch hier auf der Station erzählt man dies. Aber es stimmt nicht, ich war draußen, auf keinem meiner Sensoren war auch nur ein Kriegsschiff zu orten.
Wir haben den Planeten einfach so zerstört. Wenn ich daran denke, dass wir dort Urlaub machten, als ich noch ein kleines Kind war. Dad war auch dabei, Jori noch nicht geboren. Wir waren alle zusammen auf dem Horshigebirge, es war so friedlich. Nun existiert es nicht mehr. Ich kann dies nicht verstehen, selbst wenn die Regierung Alderaans mit der Rebellion gemeinsame Sache machte, warum zerstört man den ganzen Planeten? So sehr ich die Rebellen leiden sehen möchte für das, was sie dem Konvoi und Kam antaten, so kann ich umso weniger verstehen, was wir den vielen Unschuldigen antaten. Wir sind nicht besser als die Rebellen. Ich sehe immer weniger Sinn in diesem Krieg, alles, was ich mittlerweile möchte, ist zurück zu kommen und mit Aurora eine Familie zu gründen. Aber ich kann die Flotte nicht so leicht verlassen, ich muss meine Pflicht erfüllen und das werde ich auch. Ich wollte nur, dass du die Wahrheit kennst, die nächste Nachricht wird wieder den offiziellen Weg gehen. Vertrau nicht allem, was die Holonews berichten.

Imperiale Kampfstation


Ich wollte dir nur mitteilen, dass es mir gut geht. Die Ereignisse der letzten Tage beschäftigen die ganze Station. Aber wir sind alle sicher und zuversichtlich, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis die Rebellion endgültig zerschlagen wird. Heute kann ich dich gleich mit mehreren guten Neuigkeiten überraschen. Zuerst einmal habe ich einen Weg gefunden, wie Aurora an Bord kann. Hier gibt es verschiedenen Lokale, die zur Unterhaltung der Besatzung dienen und die zivil geleitet werden, eines davon ist bereit, Aurora einzustellen. Captain Parhol stimmte auch bereits zu, Aurora muss nur noch vorher wegen der Sicherheit überprüft werden, aber darüber mache ich mir keine Sorgen. Die nächste gute Nachricht ist: ich werde heimkommen. Mir wurde ein längerer Urlaub gewährt, den ich auf Corellia verbringen kann. Und das schon sehr bald. Wir müssen nur noch den aktuellen Auftrag durchführen. Das wird nicht mehr lange dauern, aber lange genug, dass du etwas anderes vorbereiten kannst.
Aurora und ich werden heiraten. Sie sagte bereits ja, und wir warten nur noch, bis wir auf Corellia sind. Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal so glücklich war. An Bord hier planen meine Kameraden eine Party für mich zu schmeißen und glauben, ich wüsste das nicht. Aber ihr geheimnisvolles Getue ist so auffällig, dass ich schon wieder wegsehen muss, um es ihnen nicht zu verderben. Selbst mein Staffelcommander will mich bis zur Hochzeit schonen, denke ich. Er teilte mich als Flügelmann von Lord Vader ein. Das erspart mir langweilige Patrouillenflüge und gefährliche Einsätze. Lord Vader benutzt nur selten seinen Jäger und wenn, werde ich wahrscheinlich nur seine Abschüsse zählen müssen, ich sagte dir ja, wie er fliegen kann. Gut, ich muss nun weg, aber mache dir keine Sorgen, ich denke, endlich wird alles gut, und denke immer daran, die nächste Nachricht von mir ist die, wann ich endlich heimkomme.

Imperiale Kampfstation


Das Flottenkommando bedauert, Ihnen bekannt geben zu müssen, dass Ihr Sohn in Ausübung seiner Pflicht gestorben ist. Sie können sicher sein, dass sein Leben dem Aufbau des Imperiums gedient hat und dass er ehrenhaft bis zum Schluss für die Neue Ordnung gekämpft hat. Leider können wir Ihnen nichts Näheres über sein Ableben mitteilen.

Im Namen des Imperators
Lt. Cmdr. Roht
Flottenkommando Coruscant
Sektion 21 Alpha
Gesperrt