Ja, Kama hat in seinem Schlußwort vollkommen Recht:
„Wie man sieht ein Thema, über das man sich vortrefflich „streiten“ kann bzw. zumindest „kontrovers diskutieren“.
Nichts desto möchte ich noch ein paar Gedanken aus den vorherigen Beiträgen aufgreifen, die man vielleicht nochmals betrachten sollte.
Wingo: Die Jedi sind selbstverständlich der Macht verpflichtet.
Selbstverständlich ist nichts, das würde bedeuten, der Jedi folgt der Macht – egal wohin sie ihn führt.
Das „selbstverständlich“ erinnert in gewissen Zügen einer diktatorischen Linie….und das kann für die Macht nicht das Ziel sein.
Nur wenn man Menschen im Herzen berührt und sie überzeugt, werden Sie dir folgen….von aufgezwungenen Floskeln wird die Gefolgschaft beim ersten harten Wind empfindlich schrumpfen.
Wingo: weil sie es für eine bessere Beschäftigung hielten für "gierige, geschwätzige, delegierte" einen Krieg zu führen, der nicht ihrer ist.
Das heist, alle Politiker damals waren so…was ist mit z.B. Padme, mit Senator Organa?
Sind diese auch geschwätzig, weil sie lieber reden als Krieg zu führen. Worin liegt der Sinn einer demokratischen Gesellschaftsform,
wenn nicht über Probleme zu reden……sicherlich kann man sich auch zu Tode reden…..und je mehr mitreden, desto mehr Aussagen und Meinungen entstehen, weil oft nur einzelne Sichtweisen betrachtet werden…der Blick für das Gesamte geht verloren..jeder möchte nur seine Vorteile betrachtet wissen....das alles mag so sein. Aber was wäre die Alternative? Ein König der ein Machtwort spricht?
Ein Diktator, der sagt ob JA oder NEIN? Die Sith?
Oder soll man nach den Worten von Mr. Spock leben: "...das Leben vieler wiegt schwerer als das Leben eines Einzelnen...".
Wie fühlen sich dann die „einzelnen“ wenn sie sich opfern „müssen“.
Herrschen ist leicht – Regieren schwieriger !
Man sieht die Welt nicht wie sie wirklich ist, sondern immer nur so wie man selbst ist.
In dieser Beurteilung der Republik wird – nach meiner Meinung – leider immer nur auf den kurzen Zeitraum zwischen Episode 1 und 3 gesehen….weil dies optisch für uns greifbar ist und die Geschichten kennt…man nur mit dem negativen dieser Demokratie berührt wird.
Man vergisst zu leicht, dass diese Institution über viele tausend Jahre zuvor Hüter des Friedens war ….. und es auch funktionierte…das diese gewählte Einrichtung in Verbindung mit den Jedi ein Garant für Frieden und Sicherheit in der großen Galaxie war.
Hierzu sollte man auch den Blick über die ganze Galaxie richten……über welche greifbare Größe sprechen wir….wie viele Planetensysteme und Lebewesen waren in der „Föderation“? Ich glaube, wenn man sich diese Zahlen einmal in Erinnerung führt, wird man verstehen,
wie schwierig es sein kann all diese gigantischen Summen über ein Parlament zu führen….
Haben wir auf unserer Erde hier nicht die gleichen Erfahrungen schon gemacht? Wie schwer ist es alleine in Rußland und in China flächendeckend alle Entscheidungen, die die Zentralregierung trifft, durchzusetzen. Auch heute haben in China teilweise noch in den tiefen ländlichen Regionen einzelne Clan´s die Gewalt….hier endet die Macht und die Befugnis der Zentralregierung. Vielleicht etwas vergleichbar mit den den Hutten (Hutts) in Star Wars…auch sie haben ihren Machtbereich.
Schleichende Selbstgefälligkeit waren die ersten Risse in diesem Fundament der Republik…sowie sicherlich auch die Nichtbeachtung von Gruppen, die in der Minderheit waren….die nie etwas erreichen konnten, weil sie in der Größe der Republik einfach untergingen…und die großen Gruppierungen sie einfach vergaßen….sie nicht mehr beachteten und mitnahmen auf dem Weg des Friedens.
Analog zu vielen Entscheidungen in Konzernen aktuell in unserer Welt. Man sucht nur noch nach „großen Hausnummern“…die bringen den Ertrag. Kleinere Felder werden einfach überblättert…..
Wingo: „Deshalb mussten die Jedi durch die Order 66 leiden. Die Macht hat dies zugelassen, weil die Jedi ihr nicht mehr folgten ...“
dem, lieber Wingo, möchte ich komplett wiedersprechen. Würde das nicht bedeuten, dass die Macht selbst zwischen Gut und Böse unterscheiden kann? Das die Macht für sich selbst festlegt, was richtig und falsch ist und daraus Konsequenzen entstehen läßt?
Man unterstellt der Macht durch diese Aussage eine Gerichtsbarkeit.
Wenn die Macht die Jedi dafür bestrafen möchte – warum dann nicht nur die Jedi?
Warum läßt die Macht dann überhaupt zu, dass die Dunkle Seite so stark wird…zum Leid der Menschen?
Hätte die Macht dann nicht wissen müssen, dass daraus ein Krieg entsteht, der Millionen von Lebewesen den Tod bedeutet?
Heißt das, die Macht bestraft die ganze Galaxie mit einem Krieg, weil die Jedi sich nicht an die Werte der Macht hielten?
Wäre es dann nicht besser gewesen, die Macht hätte den Körper der besagten Person verlassen als dafür zu sorgen, dass sich die Galaxie in einen irrwitzigen Krieg stürzt?
Eine Macht, die bei Fehlverhaltung eine solche Strafe verhängt, kann nie und nimmer das Recht für sich in Anspruch nehmen, DAS Instrument zu sein nach dem wir leben und handeln sollen……kann nie eine Gefolgschaft von uns fordern.
Dann wiederspricht die Macht selbst ihren Werten, wenn sie für die Erhaltung und Respektierung des Lebens steht kann sie nicht im Gegenzug die Jedi mit dem Tod durch Order 66 bestrafen. Die Logik wäre, dass sich die Macht selbst bestrafen und auslöschen müßte.
Wäre das Verhalten der Macht so, würde ich als Jedi die Macht eher bekämpfen wollen als mit ihr zusammen das Leben zu gestalten.
Ich kann niemanden verpflichtet sein, der mir bei Fehlverhalten indirekt mit dem Tod droht. Egal ob durch eine Order66 oder durch eine andere, sich abzeichnende Aktion.
Und wenn das so wäre…..was ist mit den Dunklen Jedi, den gefallenen Jedi…die den Pfad der Hellen Seite verlassen und die Werte der Jedi, des Jedi Ordens und der Gesellschaft abgesagt haben? Schon lange bevor Qui-Gon oder Obi-Wan geboren wurden. Warum wurden die nicht durch die Macht bestraft und durften weiter auf dem Pfad der Missachtung des Lebens weiterleben und die Macht zum Schaden der Galaxie nutzen?
Alleine schon deshalb kann ich nicht glauben, dass die Macht eine innere Funktion hat und entscheidet, was getan werden kann oder soll…..das Menschen bestraft werden durch die Macht.
Die Aussage von dir, Kama
„Deshalb bin ich in meinem obigen Post zu dem Schluss gekommen, dass sich ein Jedi in erster Linie allen fühlenden Wesen verpflichtet fühlen sollte. Ihnen helfen sollte wo er nur kann um das Leiden in der Welt zu lindern. Gerade ein Jedi ist aufgrund seiner überdurch-schnittlichen Stärke über die er durch die Macht verfügt dazu prädestiniert und in der Lage zu helfen“
entspricht auch meinen Ausführungen:
"Durch die Fähigkeit und die Stärke der Machtenerige sollte das oberste, verpflichtende Ziel für den Jedi der Schutz, der Erhalt, die Wertschätzung und der Respekt aller Lebensformen sein."
DAS sind die Werte, für die der Jedi sich verpflichtet fühlen sollte. Aus beiden Aussagen entnehme ich, dass die Macht dem Jedi dazu verhilft diese Aufgabe zu bewältigen. Eine Verpflichtung ist auf die Werte wie Wertschätzung des Lebens, Hilfsbereitschaft, Demut, Zurückhaltung, Ehrlichkeit…..bestimmt und kann somit nicht auf die Macht bezogen sein.
Die aktuelle Gesellschaftsform ist ein Teil desen, über die der Jedi versuchen muß diese Aufgabe zu bewältigen. Zum damaligen Zeitpunkt war das die Republik…..weil diese über tausenden von Jahren sich bewährt hat und Beständigkeit zeigte…..
Die durch Lucas gezeigten wenigen Jahre der Republik lassen leider die vielen, vielen guten Zeiten des Friedens nicht so erahnen, wie sie wahrscheinlich vor der Zeit des Imperiums waren.
Ich kann nicht der Macht dienen, weil sie sich mir gegenüber nicht offenbart und erklärt für welche Werte sie genau steht.
Sind das alle Werte die wir kennen? Haben wir sie richtig verstanden? Die Macht redet nicht mir mir….sie gibt mir kein Feedback, ob das Ziel erreicht ist oder nicht? Ich weiß nicht, ob ich im richtigen „Fahrwasser“ meine Bahnen ziehe. Ich kann niemand verpflichtend sein, der sich mir nicht offenbart.
Die Werte (die wir kennen und über z.B. den Kodex geschrieben sind) und Ideale haben die Menschen selbst fest gelegt. Diese Werte kann zum Teil fassen, kann sehen, wie sich was auf dies auswirkt… Die Macht hilft mir, diese bei meine Tun umzusetzen.
„Verpflichtend“ heißt auch, dass ich mich an Ziele und Vorgaben halte…das ich ihm (der Macht) folge…..diese umsetze….egal was kommt. Welche soll die Macht denn haben? Sind die gut oder schlecht?
Kann ich da mitreden oder muß ich es so akzeptieren wie es kommt?
Was sagt die Macht dir?
Die uns bekannten Werte sind menschliche Fakten…durch Menschen geschrieben und festgelegt…..nicht durch die Macht geschrieben…..eben wie die 10 Gebote Gottes in Stein gemeiselt und in der Bundesllade aufbewahrt.
Der Glauben daran, hilft uns diese Gebote umzusetzen…mal mehr und mal weniger. Aber der Glauben daran bestraft uns nie mit dem Tode (Order66) wenn wir Fehler machen…sondern zeigt uns neue Wege auf und reicht uns die Hand…läßt Menschen zusammenwachsen und gemeinsam in die Zukunft gehen.
buhh...so, jetzt glüht die Tastatur....